Die Idee, auf die Zugspitze zu wandern, entand bei einer Mittagspause auf der Arbeit. Meine Arbeitskollegin sagte sie würde mal gerne die Zugspitze besteigen, darauf meinte ich "ich auch" und keine 2 Monate später standen wir am Zugspitzengipfelkreuz.
Im Vorfeld haben wir uns schon eine Nacht auf der Knorrhütte gebucht, Diese liegt auf 2051 m ü. NN und ist als Zwischenstopp vor der Zugspitze ganz gut geeignet. Als ungeübte Wanderer hätten wir es nie im Leben in einem Tag hoch und wieder runter geschafft (ja, so Leute gibt es). Die Übernachtung muss auf jeden Fall rechtzeitig gebucht werden, da die Hütten dort sehr schnell ausgebucht sind. Man glaub es kaum, aber die Zugspitze ist zum Wandern sehr begehrt.
Gestartet sind wir Anfang September von Garmisch-Partenkirchen aus. Wir sind sonntags angereist, haben in einem Hostel relativ am Stadtrand übernachten und sind Montag in der Früh losgelaufen. Wir haben uns für den Wanderwag "Partnachklamm & Rheintal" entschieden, da das die einfachste Wanderroute ist. Die Partnachklamm war zu der Zeit leider aufgrund von Überschwemmungen gesperrt. Daher sind wir direkt die Wanderstrecke gelaufen. Der Anfang war relativ gemütlich und wir sind eine ganze Zeit lang an einem kleinen Fluss entlang gelaufen. Da wir perfektes Wanderwetter mit purem Sonnenschein hatten, war das wunderschön.
Nach dem ersten Anstieg ging es immer tiefer in den Berg hinein und jeder Schritt wurde anstrengender bis wir irgendwann sogar den ersten Schnee erreicht hatten. Hier begann der anstrengenste Moment. Wir standen an der Felswand, die komplett mit Schnee bedeckt war und man bei jedem Schritt aufpassen musste nicht abzurutschen. Ich kann überhaupt nicht mehr sagen, wie lange wir gebraucht haben in dem Moment hatte ich einfach nur Angst nicht abzurutschen und den Berg runterzurollen. Dann fing es auch noch leicht an zu regnen/schneien und es wurde echt kalt.
Als die Knorrhütte endlich in Sichtweite war, habe ich mich des Todes gefreut 😃 Der Anstieg war echt anstrengend und meine Beine konnten nicht mehr. Mit letzter Kraft haben wir uns auf die Terrasse der Knorrhütte geschleppt und uns erstmal ein Radler bestellt 😃.
Dort wurde es uns aber schnell zu kalt und wir sind rein ins warme. Die Knorrhütte ist richtig schnuckelig ausgestattet, wie eine typische Wanderhütte. Mit der Zeit kamen immer mehr Wanderer rein. Die Hütte war in der Nacht komplett ausgebucht. Nachdem wir uns kurz erholt hatten, haben wir uns angemeldet und unsere Betten bezogen. Bei unserer Buchung hatten wir nur noch Plätze in einem Schlafsaal bekommen. Ich glaube es lagen rund 20 Leute mit bei uns im Zimmer, was aber in dem Moment echt egal war, da sich jeder einfach nur Ausruhen wollte. Um 18 Uhr, glaube ich, gab es dann Abendessen. Alle Wanderer haben sich im Speisesaal eingefunden und das Essen wurde ausgeteilt. Noch nie im Leben habe ich mich so über eine Suppe gefreut :D Es war dann nämlich doch ganz schön kalt zwischenzeitlich. An die Uhrzeiten kann ich mich echt nicht mehr genau erinnern, aber wir sind wohl schon gegen 21 Uhr ins Bett gegangen, da wir am nächsten Tag auch früh morgens wieder starten wollten.
Am nächsten Morgen sind wir mit jede Menge Muskelkater in den Beinen um 6 Uhr aufgestanden. Das Wetter war leider echt bescheiden, es war bewölkt und hat geregnet. Wir haben dann ganz gemütlich gefrühstückt in der Hoffnung, dass das Wetter noch besser wird, sind dann aber doch bei Regen losgelaufen. Nach der Knorrhütte ging es direkt steil den Berg entlang weiter. Durch den Regen und den Schnee konnte man kaum etwas sehen. Ich dachte bei jedem Schritt, gleich kommt der Yeti ums Eck. Nach ca. 3 Stunden haben wir dann die Zugspitzbahn erreicht.
Mit der Bahn sind wir dann die letzten Meter zur Zugspitze hochgefahren und dort noch die letzten steilen Stufen hoch zum Gifpelkreuz auf 2962 m u. NN. Leider war es so bewölkt und vernebelt, dass man keinen Meter weit schauen konnte. Normalerweise kann man vom Gipfelkreuz bis nach Italien schauen. Wir haben uns trotzdem gefreut :)
DIe Wanderung zur Zugspitze hat echt Spaß gemacht und ich kann jedem nur empfehlen mal wandern zu gehen. Während dem Wandern fühlt man sich einfach total naturverbunden und frei. Sobald man dann das Ziel erreicht hat, ist man einfach überglücklich.
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